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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 85

1907 - Leipzig : Freytag
85 Truppen am Ende des Krieges entlassen. Friedrich Wilhelm aber behielt sie auch zur Friedenszeit, um sie aus den Krieg einzuben. Er hatte das erste stehende Heer in Brandenburg. Einer der tapfersten Generle des Groen Kurfrsten war Georg Dersslinger. In seiner Jugend war er, so erzhlt die Sage, ein Schneidergeselle. Als er sich einst der die Elbe setzen lassen wollte, wurde er von dem Fhrmanue abgewiesen, weil er kein Geld hatte. Da sah er, da die Soldaten unentgeltlich bergesetzt wurden. Kurz entschlossen warf er Schere und Elle in die Elbe und vertauschte die Nadel mit dem Schwerte. Er trat in den Dienst des Kurfrsten und brachte es bis zum Feldmar-fchall. Einst spottete an der kurfrstlichen Tafel der fran-zsische Gesandte der den ge-wesenen Schneider. Da sprang der alte Dersslinger ausschlug an seinen Degen und sprach: Jawohl hier ist der Mann, und hier ist die Elle, mit der ich meine Feinde messe." Dieschlacht beifehr-bellin. Bald hatte der Groe Kurfürst Gelegenheit, sein neues Heer zu erproben. Als König Ludwig Xiv. seinen Raubzug gegen die Nieder-lande unternahm, zog Friedrich Wilhelm dem Prinzen von Oranien zu Hlfe. Aberludwig 6 48 bc8 groen Stafiirfien. veranlate dafr dieschweden, in Brandenburg einzufallen. Anfangs muten sich die Bauern, mit Dresch-flegeln und Sensen bewaffnet, selbst gegen die Feinde wehren. Sie schrieben auf ihre Fahnen: Wir sind Bauern von geringem Gut Und dienen nnserm Kurfrsten mit nnserm Blut." Aber kaum hatte der Kurfürst, der mit seinem Heere am Rhein stand, die Kunde vernommen, als er aufbrach, um sein Land zu schtzen. Mit 6000 Dragonern ritt er in Eilmrschen nach Brandenburg und war in

2. Teil 1 - S. 6

1911 - Leipzig : Freytag
G Die Eisenbahn fährt zehn- bis zwanzigmal so schnell, wie der Mensch geht. Ein Automobil erreicht auf der Landstraße die Geschwindigkeit der Eisenbahn, aber die schnellsten Seedampfer fahren nicht schneller als die langsamsten Per- sonenzüge. Nimm einen Fahrplan zur Hand, und rechne aus, wieviel Zeit der Zug bis zu den nächsten größeren Ortschaften braucht! Wieviel Kilometer durchfährt der Zug a) in einer Minute? b) in einer Stunde? c) in einem Tage? 4. Kugelgestalt der Erde. Beim Wandern bemerkt man von entfernten Gegenden zuerst die oberen Teile der Bäume und anderer Gegenstände, z. B. bei Ortschaften die Kirchturm- spitzen. An allen Küsten erscheinen von den näherkommenden Schiffen zuerst die Spitzen der Mastbäume und der Rauch der Schornsteine. Nähert man sich auf dem Schiff einer Küste, so erblickt man zuerst die Wipfel der Bäume, die Kuppeln der Leuchttürme. Folglich ist die Erde überall gewölbt, sie ist ein runder Körper. Sie ist keine Scheibe, wie man zunächst denkt und früher glaubte. Würde man stets in derselben Richtung weiter wandern oder fahren, so würde man in die Gegend des Ausgangsortes zurückgelangen. Man hat gefunden, daß die Erde eine Kugel ist. Man hat ihren Umfang zu 40 000 000 m = 40 000 km gemessen. Eine Darstellung der Jcrde in Kugelform nennt man Globus. Miß mit einer Schnur, den wievielten Teil eines Kugelumfanges der Kugeldurchmesser beträgt! Auch bei der Erdkugel ist der Durehmesser etwa gleich einem Drittel des Umfanges, beträgt also etwa 13 000 km. 5. Achse. Pol. Äquator. Die Linie, um die sich ein rollender Gegenstand, z. B. ein Rad, dreht, nennt man seine Achse. So sprechen wir auch von einer Erdachse, da sich die Erde um sich selbst dreht. Zeige sie an dem Globus! Die beiden Endpunkte der Achse heißen ihre Pole, die Endpunkte der Erd- achse heißen Nordpol und Südpol. Zeige die beiden Pole am Globus und denke dir nun in gleichem Abstände von den beiden Erdpolen eine Linie um die Erde gezogen! Sie teilt die Erdkugel in zwei gleiche Teile, die nördliche und die südliche Halbkugel, und heißt deshalb der Gleicher oder der Äquator, bei den Seeleuten kurzweg die Linie. Wie lang ist der Äquator, da er den Umfang der Erdkugel darstellt? Der Äquator ist eine Kreislinie. 6. Meridiane. Einen Kreis teilt man in 360 gleiche Teile, jeden Teil nennt man einen Grad, d. i. Schritt oder Zwischenraum. Ein Grad (man schreibt: Io) auf dem Äquator • 40000 lin lst Hl km lang. ó oo Da die Drehung der Erde sich in 24 Stunden vollzieht, so ergibt sich für

3. Teil 1 - S. 9

1911 - Leipzig : Freytag
9 Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Wage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wasser- mann. Zeige die beiden Wendekreise am Globus! 9. Fließende Gewässer. Für die Erde ist das Wasser von großer Bedeutung. Es verdunstet teil- weise, fließt zum Teil auf der Erdoberfläche ab und dringt teilweise in die Erde ein. Kommt das Wasser bei seiner Wanderung in der Erde auf eine unlösliche oder undurchlässige Schicht, z. B. auf Ton, so sammelt es sich dort zu unter- irdischen Becken oder es fließt, wenn die Schicht geneigt ist," darauf weiter, bis es als Quelle wieder an das Tageslicht kommt. (Fig. 3.) Die Quellen enthalten häufig gelöste Stoffe, wie Salz, Kalk, Eisen. Woher Tcommt es, daß sich die meisten Quellen im Gebirge oder am Gebirgsrande befinden ? Ist der übliche Ausdruck „ein Fluß entspringt auf dem Berge" zutreffend? Wie ■müßte man richtiger sagen? Mehrere Quellen vereinigen sich zu einem Bach, mehrere Bäche zu einem Fluß, mehrere - Flüsse zu einem Strom. Einen Fluß mit seinen sämtlichen Zu- und Nebenflüssen bezeichnet man als Fluß- oder Stromsystem. Im oberen Teile des Flusses, dem Oberlaufe, ist das Bett noch schmal, die Wände der Ufer sind steil ausgewaschen und das Gefälle (die Neigung) ist noch so stark, daß größere Steine alsgerölle und Geschiebe mitgeführt werden. Gewöhnlich ist die Talsohle so schmal, daß links und rechts vom Flusse kaum für einen Weg Platz bleibt. Nur selten bildet sich eine Weitung des Tales, desto öfter hüpft das Wasser im Wasserfall über Felsen hinweg, die es noch nicht durch waschen konnte. (Fig. 4.) Der Fluß kann nur zur Flößerei oder höchstens für kleine Kähne zur Talfahrt benutzt werden, doch kann man das Ge- Gestem â ) Durcfi/ässiges b) Undurch/dssiges c) Grundwasser* Fig. 3. Quelle. Qu = Qu eh'e Fig. 4. Wasserfall. (Nach einer Photographie.)

4. Teil 1 - S. 12

1911 - Leipzig : Freytag
12 er Haff oder Lagune und die Landenge heißt Nehrung. Lagunen sind mit Brack- wasser, d. Ii. schwachsalzigem Wasser, oder mit Süßwasser angefüllt, da die hinein- mündenden Flüsse nur süßes Wasser zuführen. Das Meerwasser dringt in kleineren Buchten oder in großen Busen in das Land ein, überflutet auch Flußmündungen in Föhrden oder Fjorden (Fig. (}), umfließt Landzungen und Halbinseln nahezu vollständig und Eilande und Inseln gänzlich. Eine große Bucht nennt man eine Bai oder einen Golf. Eine größere Zahl von Inseln nennt man einen Archipel (ê).' 11. Das Meer. Alles Land ist von Wasser umgeben und liegt als Insel im Meere, doch be- zeichnet man die drei größten zusammenhängenden Landmassen der Erde nicht als Insel, sondern als Festland oder Kontinent. Das Land ragt oft mit Landspitzen in das Meer; eine hohe felsige Landspitze heißt Kap oder Vorgebirge. (Fig. 7.) Fig. 7. Vorgebirge. (Nach einer Photographie.) An der Küste herrscht ein ewiger Kampf zwischen Land und Meer. Der trockene Meeressand wird vom Winde landeinwärts geweht, wo er große Bandhügel bildet, die man Dünen (Fig. 8) nennt. Der weiche Schlamm oder Schlick des Meeres lagert sich als Watten in die feinen Falten der Küste, bis er schließlich land,- fest wird und den festen Marschboden gibt.

5. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 337

1896 - Leipzig : Freytag
Hebungen und Senkungen. — Die Gebirgsbildnng. 337 abgelagert. Nur an wenigen Orten der Erde zeigen sie aber heute uochschimcn- diese natürliche Lage, sie sind vielmehr oft bis zu senkrechter Stellung auf- ru»g. gerichtet und zuweilen auch völlig umgebogen und zerdrückt. Die Ursache dieser Störung liegt ebenfalls in der allmählichen Ein- schrumpsung der Erde. An einzelnen Stellen war für die einsinkenden Erdschollen kein Raum; diese übten auf einander eiueu Druck aus, durch den die Schichtgesteine zusammengeschoben und emporgehoben wurdeu. Unter dem gewaltigen Druck verloren auch die Steine ihre Starrheit, sie wurden biegsam und die Schichten legten sich zu Falten zusammen wie etwa ein Faltung. Pack Papier, das man von beiden Seiten zusammenschiebt. An anderen Stellen hoten die starren Gesteinsschollen dem Drucke festeren Widerstand, dann verschoben sie sich längs der Spalten in senkrechter Richtung, sie sanken ein, wo der Platz dafür vorhanden war, oder stiegen empor. Die einst gleichförmige Kruste nahm die Gestalt der zerborstenen und zusammen- geschobenen Eisdecke eines Sees an. Durch beide Vorgänge entstanden Unebenheiten auf der Erdober-Gebirge, fläche, die uus nun als Gebirge erscheinen. Man unterscheidet danach Faltengebirge und Bruch gebirg e. Zu den Faltengebirgen gehören die ausgedehntesten, höchsten und zum Falten- Teil auch jüngsten Erhebungen der Erde. Der große Gebirgszug, der ße6ir°e' Europa und Asien in westöstlicher Richtung durchzieht, die Alpen, Karpaten, der Balkan, das illyrisch-griechische System, die Gebirge Kleinasiens und Irans, der Kaukasus, der Hindukusch, Kuenlun und Himalaja, sowie deren Fortsetzungen, ist durch Faltungen der Erdrinde gebildet. Ju der neuen Welt sind die Alleghauies, das nordamerikanische Felsengebirge und die Anden Südamerikas ebenfalls durch einen seitlichen Zusammenschub der Erdkruste aufgefaltet worden. Sie treten sämtlich als langgezogene Erhebungen, als Kettengebirge auf. Häufig werden sie durchzogen und begleitet von großen Bruchliuieu der Erde, an denen Teile der Kruste abge- sunken sind, so bei den Alpen die später wieder ausgefüllte Poebeue, bei den Apeuuiuen das tyrrheuische Meer, bei den Karpaten die ungarische Tief- ebene, bei den amerikanischen Cordilleren das mächtige Becken des stillen Oceans. Wo an solchen Bruchliuien große Tafeln der Erdrinde abgesunken ®xnä>* sind, kam es zur Bildung der Bruchgebirge. Schollen, die inmitten abge- °c6lroc' Ule, Lehrbuch der Erdkunde. Ii. 22

6. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 354

1896 - Leipzig : Freytag
354 Die physikalischen Erscheinungen. mühlen rundliche Strudellöcher, in denen einzelne Felsblöcke als Mahlsteine dienen. Am Ende tritt schließlich das Schmelzwasser durch das Gletscherthor als Bach hervor. Vor der oberflächlichen Abschmelzung durch die Sonne sind die mit Steinen bedeckten Teile geschützt. Unter ihnen bleibt das Eis stehen, ost in der Form kleiner Säulen, die mit einem Felsstück gekrönt sind; man bezeichnet solche Bildungen treffend als Gletschertische. Jas Weer. Wagerechte und senkrechte Gliederung. §261. Die weite Fläche des Meeres ist wie die der Festländer stark ge- Offene gliedert. Von den großen offenen Oeeanen zweigen sich zahlreiche ' Teile ab. Stehen diese nur noch durch einen oder mehrere schmale Kanäle mit dem Ocean in Verbindung, sind sie aber im übrigen rings von aus- Mittel- gedehnten Landmassen umschlossen, so bezeichnet man sie als Mittelmeere. Xxittxt Beispiele dafür sind das mittelländische Meer, das mittelamerikanische und das anstral-asiatische Meer. Teile des Oceaus, welche durch Halbinseln und Inselketten, wie an der Ostküste Asiens das japanische, ochotskische und Rand- Berings-Meer, abgeschlossen werden, heißen dagegen Nandmeere. Die mme' offenen Oceane bilden selbständige Meeresräume, während die Mittel- und Nandmeere in ihrer Natur mehr oder minder von den Oeeanen, zu denen sie gehöreu, bestimmt werden, also unselbständige Meeresräume sind. In seukrechtem Siuue sind die Becken der Oceane sehr einförmig ge- staltet. Die Kontinente werden meist von einer Zone seichten Wassers, einer Flachsee. F la ch s e e umgeben. Man rechnet diese bis zur Tieseulinie von 200 m; dann aber stickt sich der Untergrund schuell zur Tiefsee, sodaß die 1000 - Tiefenlinie der 200 ?^-Linie oft näher liegt als diese der Küste. An der Grenze der Flachsee beginnen daher eigentlich schon die Kontinente; man hat mit Recht diese unterseeischen Teile als die Sockel der Fest- länder bezeichnet. Ihr Umriß ist weit einfacher als der des trockenen Landes; er umfaßt meist auch noch viele der Inseln, welche den Festlands- küsten vorgelagert sind. Tiefsee. Innerhalb der Tiefsee finden wir den Boden keineswegs eben. Höhenrücken und Thalmnlden durchziehen denselben; aber die Übergänge von einem zum andern sind nicht schroff, fondern allmählich in sanften Wellen erhebt und senkt sich der Untergrund. Nur uahe den Steilküsten stillt zuweilen auch der Seeboden jäh ab. Ausnahmen bilden ferner die Vulkan- und Koralleninseln inmitten der Oceane. Größte Sichere Kenntnis von den Tiefen der Meere haben wir erst in der 2:icfcn' jüngsten Zeit gewonnen. Das Legen überseeischer Kabel gab den Anstoß

7. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 86

1889 - Leipzig : Freytag
86 Wissende hatte die Pflicht, ihn, wo er ihn traf, zu ergreifen und am nchsten Baume aufzuhngen; zum Zeichen, da kein gemeiner Mord vorliege, stie man in den Stamm des Baumes ein Messer, welches das Zeichen der Feme trug. 39. Dom zu Limburg an der Lahn (nach einer Photographie). 10. Kunst und Kunstgewerbe. Die eigentliche Baukunst fand ursprnglich fast nur bei Kirchen Anwendung, und zwar gingen die Anregungen zu einem kunstreichen Kirchenbau von Frankreich und Italien aus; man nennt deshalb diese Bauart (Stil) die romanische. Der Grundri zeigt die Kreuzgestalt,

8. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 173

1889 - Leipzig : Freytag
173 etwa % des ganzen Festlandes mit etwa 830 Millionen Einwohnern, d. i. fast 3/s der ganzen Menschheit. 3. Telegraphie. Im Jahre 1792 stellte ein franzsischer Ingenieur den ersten optischen" oder Zeichentelegraphen her. Auf diesem Wege konnte man sich von Toulou nach Paris (800 km) in etwa 20 Minuten verstndigen. Diese Holztelegraphen" wurden aber bald durch die elektri-scheu Telegraphen verdrngt. Der eigentliche Erfinder des Nadel-telegraphen", welcher die Zeichen mittels der Rechts- und Linksablenkungen einer Nadel durch den elektrischen Strom hervorbringt, war der dnische Professor rsted (17771851). Die wichtigste Verbesserung dieser Ein-richtung brachte Professor Steinheil in Mnchen (18011870) dadurch zustande, da er den Nadeltelegraphen in einen elektromagnetischen Schreib-telegraphen verwandelte. Zur hchsten Leistungsfhigkeit wurde das Te-legraphenwesen in Amerika von dem Historienmaler, Professor Samuel Morse (17911872) durch den 1837 von ihm erfundenen Schreib- oder Druckapparat erhoben, welcher, mehrfach verbessert, noch heute auf fast allen Telegraphenlinien bentzt wird. Die Telegraphenleitungen sind jetzt der die ganze Erde verbreitet, und durch sie werden die wichtigsten Nachrichten von Land zu Land mit Blitzesschnelle verbreitet. Es giebt oberirdische (Lust-)Leitungen und versenkte Leitungen. Letztere sind entweder unterirdisch oder unterseeisch (submarine, bezw. Fluleitungen). Im Jahre 1882 betrug auf den europischen Staatstelegraphen allein die Lnge der Linien 455 746 km, die der Drhte 1 311 774 km und die Zahl der aufgelieferten Telegramme 109 215 721. Dem Verkehre innerhalb grerer Städte oder zwischen geringeren Entfernungen dient neuerdings das Telephon (Fernsprecher). 4. Wissenschaft. Das Streben des 18. Jahrhunderts, die Welt denkend zu begreifen, brachte in den Werken des Knigsberger Weifen Immanuel Kant (17241804) die reisste Frucht hervor. In seinem bahnbrechenden Werke Kritik der reinen Vernunft" untersuchte er die Quellen der mensch-lichen Erkenntnis, indem er zugleich die Grenze zwischen dem Erkennbaren und Unerkennbaren zog. In seiner Kritik der praktischen Vernunft" (1786) entwickelte er die Grundstze des menschlichen Handelns und stellte den Kategorischen Imperativ" auf: Handle nur nach derjenigen Maxime, von der du zugleich wollen kannst, da sie ein allgemeines Gesetz werde". Seine Philosophie (Wissenschaftslehre") wurde fortgesetzt und weiter-entwickelt durch Fichte (17621814), Schelliug (17751854 Hegel (17701831) und Herbart (17761846). Seit dem Beginne des neuen Jahrhunderts machte sich auf allen Ge-bieten der Wissenschaft ein reges Streben geltend, das in den bedeutendsten Ergebnissen der Sprach-, Gefchichts- und Naturforschung seine reichen Frchte

9. Teil 2 - S. 38

1912 - Leipzig : Freytag
Herzogsmacht nicht mit Gewalt 51t unterdrücken sei. Er suchte auf friedlichem Wege die Anerkennung als König zu erlangen. Er zog zuerst nach Schwaben; der Herzog unterwarf sich und versprach, in Heinrich den deutschen König zu achten und ihn: im Kriege mit seinem Vasallenheere Gefolgschaft zu leisten. Außerdem gab er die früheren königlichen Domänen heraus. Danach wandte sich Heinrich gegen den Bayernherzog; der war jedoch trotziger und wollte es mit dem Könige auf einen Waffengang ankommen lassen. Heinrich ritt aber mit wenigen Rittern zu ihm ins Lager und hielt ihm seine unvaterländische Gesinnung vor. Durch Leutseligkeit und Milde gewann Heinrich auch ihn; aber der Herrscher wagte nicht, die Krongüter in Bayern einzuziehen. Er begnügte sich, daß der Herzog ihn als König anerkannte. Nock) größere Schwierigkeiten machte der Herzog von Lothringen; er hielt bald zu Deutschland, bald zu Frankreich, um keinem Könige huldigen zu müssen. Aber Heinrich gewann auch ihn und knüpfte ihn fester an seine Familie, indem er ihm seine Tochter zur Frau gab. So setzte es Heinrich durch Klugheit und Mäßigung durch, daß ihn alle Herzöge in seiner Würde als König anerkannten. Sie blieben in ihren Herzogtümern aber durchaus selbständig. Deutschland war also bis jetzt nur ein loser Bund von fünf Staaten. Trotzdem gebührt Heinrich I. das Verdienst, das weitere Zerfallen des Deutschen Reiches verhütet zu haben. b) König Heinrich m a ch t sein Herzogtum wehrhaft. Daß die Herzöge nach ihrem Willen handelten, zeigte sich bei dem Einfalle der Ungarn. Keiner von ihnen unterstützte den König, als Thüringen und Sachsen verwüstet wurden. Überall gingen die Ortschaften und Dörfer in Flammen auf, Kirchen und Klöster wurden niedergebrannt, Kinder, Frauen, Männer und Greise fielen unter den Schwertern der furchtbaren Feinde. Der König konnte sein eigenes Herzogtum nicht schlitzen und schloß deshalb mit den Ungarn einen Vertrag. Sie mußten versprechen, gegen Auszahlung eines Tributes neun Jahre lang nicht wieder nach Sachsen und Thüringen zu kommen. Die Ungarn waren damit einverstanden; sie erhielten jedes Jahr die bestimmte Summe und verschonten dafür das nördliche Deutschland mit ihren Raubzügen. Desto ärger hausten sie im Süden; sie drangen sogar bis über den Rhein vor, verwüsteten Frankreich und kehrten durch Norditalien in ihre Heimat zurück. — Die gewonnene Frist benutzte Heinrich, um sein Land und sein Volk ans einen entscheidenden Kampf mit deu wilden Räubern vorzubereiten. An der Ost- und Südgrenze von Sachsen und Thüringen schützte er die Ortschaften und Dörfer dadurch, daß er sie mit Wall und Graben umgab. Außerdem legte er feste Burgen an und befahl jedem neunten Mann seiner Dienstleute, dort Wohnung zu nehmen, während die übrigen acht einen Teil ihrer Feldfrüchte in die Burg schaffen mußten. Bei einem Einfall der Ungarn fanden dann die Bewohner der offenen Ortschaften hier eine Zufluchtsstätte. In der Nähe der Burgen siedelten sich später viele Menschen an, so daß sich nach und nach volkreiche Städte entwickelten. Auf diese Weise sollen Merseburg, Quedlinburg und Goslar entstanden sein. Städte im späteren Sinne, mit eigener Obrigkeit, hat Heinrich nicht erbaut; seine Gründungen waren nur

10. Teil 2 - S. 82

1912 - Leipzig : Freytag
82 Dazu biente der Belagerungsturm, ein festgefügter Holzbau, der so hoch wie die Mauer war, und beffen einzelne Stockwerke an der Hinterseite durch eine Leiter verbuubeu würden. An der Vorbereite des oberen Stockes befaub sich eine Fallbrücke, die auf den Mauerkranz geworfen wurde und so ein Einbringen in die Stadt ermöglichte. Katze, Mauerbrecher und Mauerturm hatten naturgemäß nur die Belagerer; auf beibeu Seiten bagegen finden wir die Wurf Maschinen oder die Blid en. Sie bestanden in der Hauptsache aus einem ungleicharmigen Hebel, dessen Drehungspunkt auf einem festen Holzgestell ruhte. An dem kurzen Arme hing ein schwerer Holzkasten, der mit Steinen gefüllt war und ihn herabzog. An dem langen Arme war ein Behälter zur Aufnahme des Geschosses befestigt. Sollte die Wurfmaschine in Tätigkeit treten, so wurde der lange Arm niedergewunden, befestigt und mit dem Gegenstände, den man schleudern wollte, beschwert. Der kurze Arm war dadurch in die Höhe gestiegen. Wurde nun plötzlich das Hemmnis beseitigt, so sauste der kurze Arm mit dem schweren Kasten in die Tiefe, während der lange Arm mit dem Geschoß in die Höhe schnellte und dieses in hohem Bogen fortschleuderte. Auf beiden Seiten waren außerdem noch Bogen- und A r in b r n ft-schützen und Schleuderet tätig. 13. Der deutsche Handel und die deutsche Hausn. 1. Ter deutsche Handel. Noch zu den Zeiten Karls des Großen lag in Deutschland der Handel recht darnieder. Die Handelsleute, meistens Juden, gingen von Haus zu Haus und boten ihre wenigen Waren feil. Der Handel war also noch H au si e r h anbe l. Unter den sächsischen und fränkischen Kaisern trat eine Änderung ein; es entstanden Städte, die allein marktberechtigt waren. Nun zogen die Kaufleute von Stadt zu Stadt und von Markt zu Markt, errichteten Buden und legten die Waren aus. Die Bewohner des flachen Landes strömten an den Markttagen in die Städte. Von einem Großhandel konnte auch jetzt noch nicht die Rede sein, gingen doch die Straßen des eigentlichen Welthandels in einem großen Viereck um Deutschland herum. Von Konstantinopel, dem Herzen des Welthanbels, führten sie durch Rußland nach dem Norden und durch das Mittelmcer nach der Rhonemündung. Nur die Städte am Rhein bekamen von dem Welthandel etwas zu sehen. So ist es erklärlich, daß in Deutschland noch bäuerliche Kultur und Naturalwirtschaft herrschten, während z.b. Italien schon zur städtifcheit Kultur und zur Geldwirtschaft übergegangen war. Das wurde erst anders, als Byzanz feine Stellung im Welthandel an die Städte Venedig und Genna abtreten mußte. Die Kreuzzüge machten die italienischen Städte zum Mittelpunkte des Welthandels. Die Erzeugnisse von China, Indien, Arabien und Ägypten wurden hier aufgestapelt, und die Produkte des Nordens waren in den gewaltigen Niederlagen zu finden. Italienische Schisse fuhren nach Alexandria, nach den Städten der östlichen Mittelmeerküste und nach dem Schwarzen Meere, und Fahrzeuge aus Venedig und Genua segelten durch die Säulen des Herkules,
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